31.05.2012 - Tiefpunkt

Mittwoch, 6. Juni 2012 0 Kommentare


Heute ist der erste Tag, an dem ich so richtig, also sooo RICHTIG, keinen Bock mehr habe.

Ich arbeite jetzt schon mehrere Tage allein mit den Melonen, alle Leute mit denen ich mich gut verstanden habe sind weg, neue WWOOFer oder Borabaitâ sind auch nicht in Sicht. Aller 5 Minuten schau ich aufs Ührchen. Die Zeit vergeht einfach nicht. Außerdem tun mir tierisch die Knie und das Kreuz weh.

Mein Kopf spielt verrückt. Tausende Erinnerungen, Situationen, Erlebtes aus naher und weit weiter Vergangenheit werden nach vorn gespült. Ein Zustand, den ich sonst zwecks Psycho-Hygiene über meditatives Training abzufedern weiß. Jetzt aber, wo irgendwie jede Faser erschöpft ist, hilft auch das nicht mehr.

3 mal das Melonenfeld rauf und runter, tief durchatmen und der erste Schwung ist soweit überstanden.

Auf Überstunden habe ich heute am allerwenigsten Lust, und verabschiede mich daher auch nach dem Mittagessen.
Zur Krönung erhalte ich noch eine Nachricht aus Ogasawara, dass die Host-Familie mein Ankunftsdatum 15.06. mit dem 25.06. verwechselt hat und dass deswegen jetzt bis zum 18.06. noch ein anderer WWOOFer dort ist. Ob ich nicht meinen Abfahrtstermin um eine Woche verschieben kann? Denn es gibt nur ein Zimmer für WWOOFer und das ist winzig. AAAARGHHH!

Ich bin sofort wieder im Organisationsmodus, die rechte Gehirnhälfte hat auch endlich ihren Gedanken-Terror aufgegeben. Schließlich ergeben die eingeleiteten Recherchen, dass mein Ticket, da in einem Convenience-Store gekauft, nicht im Datum geändert und nur höcht un-"convenient" mit ordentlicher Strafgebühr gecancelled werden kann.

Dennoch fühle ich mich am Abend wieder bestens. Man muss halt ab und zu auch mal durch ein Tal schreiten um wieder einen Gipfel erreichen zu können. 

Mit diesem Bewusstsein lässt sich so einiges ertragen.

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