18.06.2012 - ?Flucht aus dem "Paradies"? Teil 2

Freitag, 29. Juni 2012 0 Kommentare

Die Fähre! Werde ich sie rechtzeitig erreichen?

Teil 1 der Serie findet ihr: hier!

Die Stimme am Apparat meldet sich wieder. Ja, es gibt tatsächlich wegen einer Absage noch EIN EINZIGES verbleibendes Ticket auf der heutigen Fähre. Aber das ist in einer der höheren Preisklassen. Die niedrigste ist C, dann B, dann spezial B und dann A. Das verbleibende Ticket ist spezial B. "Wieviel?" - "Soundsoviel!". Ja ok, Preis ist mir jetzt sowieso egal, ich will hier weg! Hmmm, hab ich aber überhaupt soundsoviel an Cash mitgenommen? Ich hatte mich lediglich auf die niedrigste Preisklasse vorbereitet. Ich will trotzdem erstmal reservieren. Das geht nur mit Namen und Telefonnummer. Letztere kenn ich nicht auswendig! Zumindest notiert er sich aber erstmal meinen Namen und ich soll zurückrufen, wenn ich die Nummer herausgefunden habe.

Heute wieder keine Bilder! Wem das zu langweilig ist, der möge zum letzten Absatz scrollen ;-)

Ich bin leicht euphorisiert. Sollte ich tatsächlich doch heute schon von diesem vermalledeiten Ort entfliehen können? Zunächst aber Finanzcheck! Meine Kreditkarte funktioniert irgendwie nur am Automaten vom "SevenEleven" und diesen "kombini" gibt es hier auf der Insel meines Wissens nach nicht. Nachdem ich alle meine Cash-Verstecke durchwühlt habe, Erleichterung! Es reicht gerade so.

Bevor ich endgültig reserviere, will ich aber noch mit der Host-Familie sprechen. Meinen Willen tatsächlich heute schon abzureisen sehr unterstützend, chillen sie gerade supergemütlich im "Wohnzimmer" des Hauses, Beine auf der Hängematte, während die WWOOFer das putzende Tagwerk verrichten müssen. Wie auch immer. Ich erläutere, dass es doch klimatisch unangenehmer ist als ich dachte und dass über die nächsten zwei Wochen keine Plätze mehr auf den Fähren frei sind, ich also, so leid mir das tut, heute schon abreisen möchte. Sie sind nicht begeistert, aber "shouganai"!.

Dann zeigen sie wieder ihre wahnsinnig gute Seite und ich darf den Kleintransporter nutzen, um mein Ticket am Fähr-Terminal abzuholen. Die Strecke schaffte man mit dem Auto in etwa 15 Minuten, wenn man das Tempo-Limit von 40 km/h etwas strapaziert.

Superaufgeregt, halte ich einen Parkplatz zu früh, aber egal, dann renn ich halt ein wenig. Es ist zwar erst 11:15 und der Ticket-Schalter schließt um 12, aber ich will trotzdem sicher gehen.
Und tatsächlich, als ich meinen Namen am Schalter sage, weiß der Gute schon Bescheid und beginnt mein Ticket auszufüllen. Bezahlen, Einstecken, Fertig. WOW! So erleichtert hab ich mich lange nicht gefühlt. Ich würde aus Sicherheitsgründen am liebsten gleich hier bleiben. Aber mein Gepäck ist ja noch im Eco-Village.
Auf der Rückfahrt verfahre ich mich direkt mal, weil ich so froh und gleichzeitig aufgeregt bin.

Zurück im Village, sammel ich mein ganzes Zeug zusammen, stopfe, schwitze, stopfe und bin kurz vor 13:00 Uhr komplett fertig zur Abreise.Die Fähre geht 14:00 Uhr. Am liebsten würde ich sofort aufbrechen. Aber nicht so schnell, erst muss ja mal gegessen werden. Alle begeben sich also mega-relaxed in die Küche und genießen den feinen Curry-Reis. Es wird 13:15 Uhr. Keine Spur von Aufregung oder Aufbruch. 13:30 Uhr. So schnell hab ich in meinem Leben noch nicht abgewaschen. 13:35 Uhr. Jetzt wird erstmal noch entspannt der hölzerne Bilderrahmen fertiggestellt. Ich könnte ausrasten. Ist ja nur mein leicht-überteuertes Ticket, was hier vor die Hunde gehen könnte! Und weitere mindestens 3 Wochen in diesem Alptraum. UWWWAAAAH! 13:40 Uhr. Langsames Aufräumen. 13:45 Uhr. ...

Fortsetzung folgt ...

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