17.06.2012 - Buähh Ich mach's nich mehr lange

Dienstag, 26. Juni 2012 2 Kommentare


Die ganze feucht-warme Nacht über hatte ich wieder das Gefühl, dass irgendwas an mir rumkrabbelt. Könnte an meinen Abertausenden von 6-beinigen kleinen schwarzen Zimmergenossen liegen.
Mit einer üblen Laune, die mich selbst etwas überrascht, sich aber nach mehreren Tagen Schlafmangel wohl zwangsweise einstellt, gehe ich, diesmal mit Kim-san, das Morgenritual durch. Natürlich wieder inklusive gut gefüllter grauer Eimer

Nach dem Frühstück bereiten wir den Brot-Teig vor. Eigentlich ganz interessant, aber ich hab einfach auf nichts mehr Lust und es ist mir in dem Moment auch scheißegal, ob das Brot gut wird oder nicht.
Da passt die nächste Arbeit ganz gut. Eine alte Waschmaschine soll ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Toiletten-Häuschen entfernt werden. Wieder mega-gefährlich am Dschungel-Hang, ein falscher Schritt und man rollt erstmal ne Weile. Das ganze in Badeschlappen und unter ständigen Attacken der Mücken-Pestilenz. Das setzt sich fort, als wir die Ersatz-Maschine einer befreundeten Familie noch tiefer im Dschungel abholen. Heute sind die Angriffe besonders intensiv, da ich auf kurze Hosen und T-Shirt umgeschwenkt bin. Anders ist es einfach überhaupt nicht mehr auszuhalten.
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Mein vorläufiges Heim


Endlich wirds mal etwas spannender, wir fahren mit dem Auto ein Stück aus dem Dschungel auf den Berg und sammeln Blätter für den Hühnerstall, damit's nicht mehr ganz so stinkt. Nebenbei machen wir noch einen Abstecher zum höchsten Punkt der Insel mit atemberaubendem Blick nach allen Seiten. Meine Kamera hab ich natürlich vergessen.

In der raren Freizeit döse ich wassertrinkend vor mich hin und bekomme irgendwie nichts zustande, weder kann ich lernen, noch Blog schreiben, noch irgendetwas anderes Produktives tun.
Da freut es einen schon fast, wenn man um 16:00 Uhr mit den Vorbereitungen für Brot und Reis beginnen muss.

Heute wird zum Abendmahl nicht geflüchtet, da sich der Ansturm paarungswilliger fliegender Termiten in Grenzen hält. Auch sonst ist es etwas relaxter, da das Thema des Abends "Musik und Tanz" ist und jeder, ganz gemäß dem Thema, etwas singen oder tanzen soll.

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Meine Mitbewohner
Da es der letzte Abend von Kim-san ist und ich sowieso nicht schlafen kann, bleibe ich nach dem Abwaschen noch etwas länger im "Gäste-Wohnzimmer", wir trinken zusammen etwas Wein und quatschen. Überraschenderweise stellt sich dabei heraus, dass auch Kim-san ziemlich froh ist, dass seine Zeit hier zuende geht, da ihm auch vieles nicht passt. Die langen Arbeitszeiten, die Art der Arbeit, dass sich alles ständig wiederholt, die teilweise etwas seltsamen Verhaltensweisen der Gastfamilie gegenüber den WWOOFern und und und.

Für mich steht heute schon definitiv fest, dass ich nicht die kompletten 6 Wochen hier bleiben will. 3 werden sicherlich auch reichen! Morgen werde ich also definitiv bei der Fähr-Gesellschaft anrufen und meinen früheren Abgang mit einem Ticket fixieren.

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