18.05.2012 - Ruhestörung in der Bibliothek!

Dienstag, 22. Mai 2012 2 Kommentare


Gleich nach dem Mittag ab unter die Dusche und los geht der kleine Trip nach Tokyo. Morgen ist in Asakusa das Sanja-Matsuri. Da es gleichzeitig das 700jährige Jubiläum dieses Matsuris ist, werden über 1.000.000 (oh ja! Eine Million!) Besucher erwartet.

Wie schon bei meinem dieswöchigen Yokohama-Abstecher, muss ich auch heute eine Deadline einhalten! 17:00 schließt das Kôtôku-Rathaus, in welchem ich meine Ausländer-ID-Card beantragt habe, die ich nun abholen möchte.

Es läuft zwar alles wie geschmiert und auch das "Durchfragen" ab der U-Bahn-Haltestelle bis zum Rathaus stellt kein Problem dar, dennoch wird es mit 16:45 Uhr erneut sehr knapp. Aber ich bin gleich der zweite in der Reihe und damit ab heute stolzer registrierter Ausländer in Japan!

Meine "einheimischen Familienangehörigen" müssen allesamt lange arbeiten und kommen erst nach 20 Uhr nach Hause. Was also in der Zwischenzeit tun? Immerhin 3 Stunden! Glücklicherweise hatte ich mal in einem Nebensatz aufgeschnappt, dass in der Nähe der Wohnung eine Bibliothek ist. Ich pirsche mich also etwas zurückhaltend heran. Keine Ahnung wie das Bibo-System in Japan so funktioniert. Meiner Erfahrung nach braucht man in den normalen deutschen Bibliotheken immer einen Mitgliedsausweis um Eintritt gewährt zu bekommen.

Nach kurzer Analyse des Eingangsbereichs, des Verhaltens von Angestellten und Gästen, gelange ich zu dem Schluss, dass man diesen Tempel des Wissens wohl auch einfach so benutzen kann. Also Mut gefasst und rein mit mir.
P1080188
Kôtôku-Rathaus - kurz vor knapp, aber Zeit für ein Foto muss sein


Ich fass' es nicht! Die gesamte Harry Potter Sammlung auf JAPANISCH! Und gleich daneben Eragon – natürlich auch auf Japanisch. Ich könnte mich also im Grunde die kompletten kommenden Tage hier vergraben und schmökern. Aber letztlich verbringe ich die Zeit dann doch im "Business-Raum", dem einzigen Zimmer, wenn ich das richtig verstanden habe, in welchem man seinen eigenen Rechner benutzen darf, und schreibe Blog-Einträge.

Es ist 18:00 Uhr. Noch tief in Gedanken, bin ich etwas genervt, als es plötzlich rumpelt und wackelt. Muss man wie ein Elefant über den Boden stampfen, wenn man das Zimmer betritt??? Als ich mich in Richtung des vermeindlichen Störers drehe, rumpelt und wackelt es zwar weiter, aber kein "schreitender" Mensch weit und breit. Allerdings haben alle anderen Besucher leicht nervös ihren Kopf erhoben und warten ab. Schlagartig wird mir klar: ERDBEEEEEBEEEEEN! Mein zweites! Und es ist genauso besch*** , wie das erste. Der "unter dem Tisch Schutz suchen und dann um mein Leben rennen" Plan steht! Aber keiner rührt sich, also bleib auch ich sitzen. Gefühlt Stärke 5, am Abend erfahre ich, dass es zwischen 1 und 2 war. Naja. Überlebt! Japan! Shoganai!

2 Kommentare:

  • noz hat gesagt…

    Das ist doch dein drittes Beben. Das erste hast du (natürlich ich auch ;-) ja gar nicht gemerkt, weil du tief im Traum warst.

Kommentar veröffentlichen

 

©Copyright 2011 Gordon erobert Japan | TNB