24.04.2012 - Tsukiji

Samstag, 28. April 2012 0 Kommentare


Wetter: ★★★
Körper: ★★☆
Psyche: ★★★
Erlebnisse: ★★★

Hä? Was? Wer? Wo? Wie? ?? Als um 04:00 Uhr der Wecker klingelt, stehe ich für eine Weile noch etwas neben mir. Dennoch weicht der geistige Dunst schon bald der Vorfreude auf den heutigen Tag. Tsukiji Fischmarkt! Auf dieses Stichwort hatte ich mich auch bei meinem kurzen Japan-Aufenthalt 2008 gefreut, leider wurde die Möglichkeit für eine touristische Besichtigung kurz vorher eingestellt. Diesmal jedoch ist alles wieder beim alten.

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Gegen 04:45 sitze ich gut gelaunt, bei herrlichstem Wetter und leeren Straßen (ja! Sowas gibt es auch in Tôkyô! Zumindest um diese eher unchristliche Zeit) auf einem Klapp-Fahrrad, welches mich doch stark an mein erstes Gefährt dieser Art noch aus DDR-Zeiten erinnert. Aber es tut seinen Dienst.
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Die Stille eines solch frühen Morgens, der smogfreie Blick auf diese wahnsinnige Stadt, der sich intensivierende Meeres-Geruch je näher wir dem Markt kommen und die erhöhte Freiheit durch mein heutiges Verkehrsmittel versetzen mich in einen regelrechten Rausch, welcher in einem etwas peinlichen "YEEEHAAA" endet.

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Die unglaubliche Athmosphäre und Hektik des morgendlichen Fischmarktes sind schwer zu beschreiben, weshalb ich meine Kamera eher im Video-Modus laufen ließ. Mit blauen Touristen-Westen getarnt erhalten wir einen etwa 15-minütigen direkten Zutritt zur Thunfisch-Auktion, wobei die wild gestikulierenden Auktionatoren mit ihren codierten Schreien und die mysteriösen Handzeichen der Bieter mich am meisten faszinieren. Leider ist der Spaß genau an dem Punkt vorbei, als eine Auktion direkt vor unserer Nase beginnt.



Mittlerweile 06:30 Uhr gibt es erstmal lecker Sushi zum Frühstück. Danach eine etwas ausgiebigere Fahrrad-Tour zum Tôkyô-Tower durch die sich belebende Mega-Stadt. Es folgt ein Abstecher zum Zôjôji-Tempel, in welchem Ende Mai ein populäres Matsuri stattfinden wird. Da es sich dieses Jahr um das 700. Jubiläum handelt, mache ich mir gleich eine (gedankliche) Notiz, dann hierher zu kommen.



Nach einer Verschnaufpause im Hibiya-Park, halte ich kurze Zeit später endlich meinen so sehr ersehnten Strom-Adapter in den Händen. Das mutige Personal von BIC-Camera traute sich sogar nach einem nervösen links-rechts-Blick die Packung zu Öffnen, um zu checken, ob mein Stecker auch tatsächlich passt.

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Durch die Fachkunde meines einheimischen Managements erhalten wir auch noch ein extrem preiswertes Mittagessen im Geheimtipp-Tempura-Shop in einer Seitenstraße. Wie in solchen "Garküchen" üblich gilt auch hier: Anstellen, Essen, Zahlen, Platz machen für den nächsten. Essen ist zwar in diesem Moment wirklich nur die Befriedigung eines der primitiven Grundbedürfnisse. Dennoch wird großer Wert auf Ästhetik und Form gelegt. Weiterhin interessant ist, dass wir quasi "direkt in der Küche", in einem Halbkreis um Töpfe, Pfannen, Chef und Personal sitzen und dadurch jeden Stufe der Zubereitung unserer Bestellung beiwohnen dürfen.

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Am Abend geht's nochmal zur Filiale einer der Kommunikationsunternehmen, um den Handy-Vertrag abzuschließen. Seltsam mutet dabei die unbedingte Forderung der Angabe einer Festnetznummer an, obwohl wir ja nur einen Handyvertrag haben wollen. Aber der Angestellte bleibt hart. Ohne Festnetznummer auch kein Vertrag. Nachdem der erste Schweiß auf der Stirn wieder getrocknet ist, muss halt die Festnetznummer einer Tante herhalten. Schließlich ist auch das geschafft

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