Die ganze feucht-warme Nacht über
hatte ich wieder das Gefühl, dass irgendwas an mir rumkrabbelt.
Könnte an meinen Abertausenden von 6-beinigen kleinen schwarzen
Zimmergenossen liegen.
Mit einer üblen Laune, die mich selbst
etwas überrascht, sich aber nach mehreren Tagen Schlafmangel wohl
zwangsweise einstellt, gehe ich, diesmal mit Kim-san, das
Morgenritual durch. Natürlich wieder inklusive gut gefüllter grauer Eimer.
Nach dem Frühstück bereiten wir den
Brot-Teig vor. Eigentlich ganz interessant, aber ich hab einfach auf
nichts mehr Lust und es ist mir in dem Moment auch scheißegal, ob das
Brot gut wird oder nicht.
Da passt die nächste Arbeit ganz gut.
Eine alte Waschmaschine soll ohne Rücksicht auf Verluste aus dem
Toiletten-Häuschen entfernt werden. Wieder mega-gefährlich am
Dschungel-Hang, ein falscher Schritt und man rollt erstmal ne Weile.
Das ganze in Badeschlappen und unter ständigen Attacken der
Mücken-Pestilenz. Das setzt sich fort, als wir die Ersatz-Maschine
einer befreundeten Familie noch tiefer im Dschungel abholen. Heute
sind die Angriffe besonders intensiv, da ich auf kurze Hosen und
T-Shirt umgeschwenkt bin. Anders ist es einfach überhaupt nicht mehr
auszuhalten.
Mein vorläufiges Heim |
Endlich wirds mal etwas spannender, wir
fahren mit dem Auto ein Stück aus dem Dschungel auf den Berg und
sammeln Blätter für den Hühnerstall, damit's nicht mehr ganz so
stinkt. Nebenbei machen wir noch einen Abstecher zum höchsten Punkt
der Insel mit atemberaubendem Blick nach allen Seiten. Meine Kamera
hab ich natürlich vergessen.
In der raren Freizeit döse ich
wassertrinkend vor mich hin und bekomme irgendwie nichts zustande,
weder kann ich lernen, noch Blog schreiben, noch irgendetwas anderes
Produktives tun.
Da freut es einen schon fast, wenn man
um 16:00 Uhr mit den Vorbereitungen für Brot und Reis beginnen muss.
Heute wird zum Abendmahl nicht
geflüchtet, da sich der Ansturm paarungswilliger fliegender Termiten
in Grenzen hält. Auch sonst ist es etwas relaxter, da das Thema
des Abends "Musik und Tanz" ist und jeder, ganz gemäß dem Thema, etwas
singen oder tanzen soll.
Da es der letzte Abend von Kim-san ist
und ich sowieso nicht schlafen kann, bleibe ich nach dem Abwaschen
noch etwas länger im "Gäste-Wohnzimmer", wir trinken
zusammen etwas Wein und quatschen. Überraschenderweise stellt sich
dabei heraus, dass auch Kim-san ziemlich froh ist, dass seine Zeit
hier zuende geht, da ihm auch vieles nicht passt. Die langen
Arbeitszeiten, die Art der Arbeit, dass sich alles ständig
wiederholt, die teilweise etwas seltsamen Verhaltensweisen der
Gastfamilie gegenüber den WWOOFern und und und.
Für mich steht heute schon definitiv fest, dass
ich nicht die kompletten 6 Wochen hier bleiben will. 3 werden
sicherlich auch reichen! Morgen werde ich also definitiv bei der
Fähr-Gesellschaft anrufen und meinen früheren Abgang mit einem
Ticket fixieren.
2 Kommentare:
Halleluja, das iss'n Ding.
Federmaennel
Krass.
Schlimmer geht nimmer.
Die Mutti.
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