Heute ist der erste Tag, an dem ich so
richtig, also sooo RICHTIG, keinen Bock mehr habe.
Ich arbeite jetzt schon mehrere Tage
allein mit den Melonen, alle Leute mit denen ich mich gut verstanden
habe sind weg, neue WWOOFer oder Borabaitâ sind auch nicht in Sicht.
Aller 5 Minuten schau ich aufs Ührchen. Die Zeit vergeht einfach
nicht. Außerdem tun mir tierisch die Knie und das Kreuz weh.
Mein Kopf spielt verrückt. Tausende
Erinnerungen, Situationen, Erlebtes aus naher und weit weiter
Vergangenheit werden nach vorn gespült. Ein Zustand, den ich sonst
zwecks Psycho-Hygiene über meditatives Training abzufedern weiß.
Jetzt aber, wo irgendwie jede Faser erschöpft ist, hilft auch das
nicht mehr.
3 mal das Melonenfeld rauf und runter,
tief durchatmen und der erste Schwung ist soweit überstanden.
Auf Überstunden habe ich heute am
allerwenigsten Lust, und verabschiede mich daher auch nach dem Mittagessen.
Zur Krönung erhalte ich noch eine Nachricht aus
Ogasawara, dass die Host-Familie mein Ankunftsdatum 15.06. mit dem
25.06. verwechselt hat und dass deswegen jetzt bis zum 18.06. noch
ein anderer WWOOFer dort ist. Ob ich nicht meinen Abfahrtstermin um
eine Woche verschieben kann? Denn es gibt nur ein Zimmer für WWOOFer
und das ist winzig. AAAARGHHH!
Ich bin sofort wieder im
Organisationsmodus, die rechte Gehirnhälfte hat auch endlich ihren
Gedanken-Terror aufgegeben. Schließlich ergeben die eingeleiteten Recherchen, dass mein Ticket,
da in einem Convenience-Store gekauft, nicht im Datum geändert und
nur höcht un-"convenient" mit ordentlicher Strafgebühr
gecancelled werden kann.
Dennoch fühle ich mich am Abend wieder
bestens. Man muss halt ab und zu auch mal durch ein Tal schreiten um
wieder einen Gipfel erreichen zu können.
Mit diesem Bewusstsein
lässt sich so einiges ertragen.
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