Ich schluck mir nen Spuck aus meiner Cose Dola, ach nee ich
nehm mir nen Schluck aus meiner Dose "burakku kôhî" –
erwärmt, direkt aus dem Automaten.
Zusätzlich gibt es bei meiner Rückkehr
zum Schlafplatz ein weiteres Trinkangebot meiner nachbarlichen
Party-Opis. Es sieht aus wie Milchkaffee mit Eis. Aber in Erinnerung
an das gestrige Alkohol-Gelage, traue ich dem Braten nicht recht.
Erst als ich mehrmals freundlich ablehne, aber weiterhin den Kaffee
vor die Nase gehalten bekomme, willige ich ein und traue mich, einmal
zu nippen. Tatsächlich diesmal keine Spur von Alkohol. Ich bedanke
mich also recht freundlich für diese tolle Erfrischung und steige
mit ins laufende Gespräch ein.
Der erste Gang an Deck enthüllt den
Blick auf ein superblaues Meer. Die Farbe ist tatsächlich ganz
anders als das Aschgrau gestern bei der Abfahrt. Ein weiterer
Unterschied ist das Klima. Es ist plötzlich superwarm und feucht.
Selbst in kurzen Hosen und T-Shirt ist es an Deck schon reichlich
unangenehm. Ein Vorgeschmack auf das, was mich auf der Insel erwarten
wird?
Der direkte Vergleich: Gestern Nähe Tokyo |
Und Heute fast 1000km weiter südlich |
Die Party-Opis wollen unbedingt wissen,
was ich auf Ogasawara machen und wo ich übernachten werde. Beim
Stichwort "Pelan Eco-Village" wissen sie sofort Bescheid
und schlagen in Windeseile die entsprechende Seite in ihrem
Reiseführer auf.
Bei meinem nächsten Blick durch die
Bullaugen des von mir bewohnten C-Decks, ist kein Ozean mehr zu sehen
sondern plötzlich suptropisches Grün der Inselberge. Ein
faszinierender Anblick. Direkt gefolgt von einem vor Anker liegenden
für meine ungeübten Augen riesig erscheinenden Kriegsschiff.
Ja! Meine Fratze müsst ihr in jedem Blogeintrag ertragen! ;-) |
Erneut vollbepackt verlasse ich leicht
schwitzend das Schiff. Bei meinem letzten vorbereitenden
Telefongespräch mit der Gastfamilie war von einem großen Schild mit
der Aufschrift "Pelan" die Rede, nach welchem ich suchen
solle.
Also suche ich.
Suche und suche.
Es gibt viele Schilder, aber keines mit
"Pelan" weder in lateinischen Lettern noch in einem der
japanischen Schriftsysteme. So irre ich also etwas verwirrt die
Schilderreihe hoch und runter bis ich schließlich angesprochen
werde.
Warten auf den "vergessenen" Gast |
"Dirk?", "Hai!". Chika-san, die Gastmutter, tritt - eine A4-Blatt-große dunkelblau auf dunkelgrau handbeschriftete Pappe haltend - aus dem Schilderwald hervor. Das große Schild hat sie vergessen, erfahre ich während wir auf einen ebenfalls mit diesem Schiff gelandeten Gast des Pelan-Eco-Villages warten. Der Schweiß läuft mir, trotz schattigem Warteplatz, jetzt schon in Strömen von allen nur erdenklichen Körperstellen.
Für mich immernoch ein Rätsel, wie
uns der "Gast", eine jüngere Dame namens Yuki-chan, mit
dem Witz von Schild finden konnte,. Beim Ansatz nun gemeinsam
aufzubrechen, erwähnt sie, dass sie nicht der einzige Pelan-Gast ist
und sich noch eine weitere Dame auf dem Schiff befindet. Chika-san,
die Gastmutter ist etwas überrascht, dass es noch einen Gast geben
soll, aber nach einigem Erklärungs-Hin-und-Her warten wir weiter.
Ob man sich bei der Gefahrenlage ins Wasser trauen wird??? |
Sowohl der relaxte Umgang mit dem vergessenen Schild und dem "vergessenen" Gast als auch die Erinnerung an das vertauschte Datum meiner Ankunft beunruhigen mich etwas, aber nach meinen bisherigen WWOOFer Erfahrungen schlagen noch keine Alarmglocken. Schließlich erreicht uns auch Keiko-san, ebenfalls weiblich und Anfang 40, und wir brechen auf ins Ungewisse.
Fortsetzung folgt ...
2 Kommentare:
Du hast ein bisschen abgenommen - kann das sein?
Siehst viel dünner aus auf dem Foto hier. Vielleicht die harte Arbeit und das gesündere japanische Essen?
Alles Gute
Flipsus
Krass, dass das irgendwie alle sagen und daraufhin mal geprüft! -> tatsächlich 6 Kilo weniger in den vergangenen 8 Wochen, verrückt!
Kommentar veröffentlichen