Feuerstelle mit Reis und Brot |
Ziemlich fertig von der reichlich
schlaflosen Nacht, lausche ich mehr oder weniger aufnahmefähig der
Einweisung von Hiromi-san (30 jährige japanische WWOOFerin) in die
morgendlichen Pflichten der Arbeitssklav.. ääh – WWOOFer –
wollte ich sagen. Was ich allerdings sofort bewusst wahrnehme ist,
dass ich schon wieder mächtigst am schwitzen bin, obwohl es erst
6:30 Uhr ist.
Gästehaus aufräumen, fegen, wischen,
abwaschen, Handtücher einsammeln und neue besorgen. Alle
Holzterassen und Wege vom Dschungel-Laub befreien. Und dann das
Schmankerl: Die Earth-Toilet reinigen. Die beiden Eimer (einer
für "unchi" einer für "oshikko") zunächst mit
sicherem Griff und noch sichererem Stand bzw. Schritt über die
stabilste aller Holztreppen auf die nächste Etage befördern. Wer
hier aus dem Gleichgewicht gerät, sitzt ganz schön in der Scheiße,
und das im allerwahrsten Sinne. Noch ein paar Meter am Anwesen der
Familie vorbei bis zu ein paar mit Wellblech abgedeckten
Metallcontainern. Trotz der tollen Blätter und der Asche, könnt ihr
euch den "Geruch" beim Öffnen der großen Container
hoffentlich lebhaft vorstellen. Da riecht selbst das schlimmste
Bahnhofsklo nach frischen Rosen.
steiler Abstieg zur Earth-Toilet - Wenn hier was schief geht, ist die Kacke am dampfen! |
Beim Ausschütten ist natürlich etwas
Technik gefragt, schließlich möchte man keine "Reste" an
den Fingern kleben haben. Die "fast" leeren Eimer werden
jetzt zur zentralen Waschstelle getragen und mir schwant schon böses.
Ein altes Kayak mit Ablauf am vorderen Ende, in welchem wir unter
anderem auch unsere Füße und die Biomüll-Behälter für alle
Küchen reinigen, welche dann wieder in die Waschbecken gestellt
werden. In genau diesem Kayak werden jetzt fein auch besagte Eimer
ausgespült und ausgeputzt. Natürlich mit der selben Bürste mit der
wir eben auch alles andere putzen. Etwas sehr gewöhnungsbedürftig
für meinen Geschmack.
Erwähnte ich schon, dass auch der
Beutel für den Auffangbehälter für benutztes Klopapier nicht
gewechselt wird? Ohja!
Gästehütte zum chillen und kochen |
Nachdem ich meine Hände
verständlicherweise erstmal mit den zur Verfügung stehenden Mitteln
einer Intensiv-Reinigung unterzogen habe, gibt es kurz nach 8 endlich
Frühstück. Die Menge ist allerdings ein Witz! Ich kann ich dem
Moment nur nicht so richtig lachen, weil mir bewusst wird, dass auch
das nächste Geschäft, in welchem man sich wahrscheinlich selbst mit
ausreichend Nahrung für den Morgen versorgen müsste, meilenweit
entfernt ist.
Während das WWOOFer-Volk die private
Küche der Gastfamilie reinigt und abwäscht, begibt sich eben jene
mit den Kindern auf eine Vergnügungstour.
Haus der Gastfamilie |
Die Arbeit für den Tag besteht im Befreien der privaten Veranda der Gastfamilie von Schlick und allerlei Körperflüssigkeiten der 3 hauseigenen Hunde. Mit Schrubber und klarem Wasser dauert das dann auch entsprechend bis 13:00 Uhr. Ich komm gar nicht nach mit dem Trinken, so viel schwitze ich bei der Arbeit, trotz Schatten.
Das Mittagessen ist nicht ganz so
homöopathisch wie das Frühstück, aber auch hier, könnte man sich
mehr vorstellen. Nebenbei erfahre ich, dass auch am "freien"
Tag in der Woche, die oben beschriebene morgendliche Routine
verrichtet werden muss. Yeah!
Bei dem Dschungel-Leben werden selbst die Hühner verrückt |
Diesmal kein Strand, dafür ab 16:30 Uhr wieder identisches Programm wie gestern. Feuer vorbereiten, Reis kochen, Gäste trudeln langsam ein, Abendessen vorbereiten, erneut "Shiro-Ari"-Alarm, Flucht mit dem Auto an den Strand, Hände fassen, 3 mal tief atmen, "itadakimasu", im Dunkeln ungefähr erahnen was man isst, danach "darf" wieder jeder über das heutige Thema "Schönheit und Ästhetik" sprechen, nach 21 Uhr zurück, abwaschen.
Ich gönne mir noch eine kleine
Skype-Session mit der Liebsten und versuche dann bei eingeschaltetem
Ventilator in den Schlaf zu finden.
4 Kommentare:
Oh man, du scheinst im Moment mehr zu leiden, als dich zu freuen xD
ohhhh ja! LEIDEN! x(
Wieso machst Du das nochmal? :)
Challenge! ^^
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