Wetter: | ☆☆☆ |
---|---|
Körper: | ★★☆ |
Psyche: | ★★☆ |
Erlebnisse: | ★★☆ |
Ôame! Der große Regen. Seit Mittag
schüttet es aus Eimern, es hört einfach nicht mehr auf. Der Weg zur
Poststation wird zum Abenteuer. Leider aber ist er notwendig, da die
nächsten drei Tage Feiertage sind und von einem Sonntag gefolgt
werden. Viele Geschäfte haben zwar sowohl an ersteren als auch an
letzterem geöffnet. Die "normale" Post jedoch nicht.
Zum Glück trage ich kurze Hosen. Nach
2 Minuten sind meine Schuhe inklusive Socken komplett durchnässt.
Vom Schirm schwallt es in rauen Mengen, so dass jeder meiner Versuche
ihn irgendwie so anzuwinkeln, dass es mich nicht bedröppelt,
jämmerlich scheitern.
Etwas "klamm" gebe ich dann
mit stockendem Japanisch mein Päckchen auf und bin froh, dass ich
aufgrund meiner Internetrecherche schon weiß, wieviel das gute Stück
in etwa kosten wird.
Nach dem ersten Sockenwechsel zuhause
geht es kurz nach 20:00 Uhr wieder zurück in meine nassen, aber
einzigen Sneaker. Erneut Richtung Shibuya. Erneut ein Izakaya.
Diesmal jedoch ist es, glaube ich, stark auf jüngeres Publikum
ausgerichtet.
Zunächst stehen wir vor einem
Hochhaus, wie es sich weniger nicht von all den anderen unterscheiden
könnte. Für meinen ungeschulten Blick ist hier von "Kneipe"
weit und breit keine Spur. Unser erster Versuch in den 8. Stock zu
gelangen, endet in einer Art Besenkammer und war wohl eher der
Gesinde-Eingang. Der zweite Anlauf, diesmal in einer gut beleuchteten
Lobby, fruchtet. Die Tür offnet sich, und anders als das, was ich in
Deutschland gewohnt bin, handelt es sich nicht um einen großen
"Gastraum" sondern viele kleinere "Kabinen", mehr
oder weniger offen, und in verschiedenen Größen.
Unsere Gruppe umfasst mehr als 35
Leute, wovon sehr viele irgendwas mit Deutschland zu tun haben.
Entweder Deutsche, oder Japaner, die in Deutschland studiert oder
gearbeitet haben. Und sogar der britische Teil der Band "The
Watanabes", welche ebenfalls in Deutschland studiert haben und
jetzt seit 8, 9 Jahren in Japan arbeiten. Dementsprechend herrscht
ein Stimmengewirr aus Japanisch, Englisch und Deutsch. Nach dem
zweiten Sockenwechsel wird es ein gelungener Abend, der leider viel
zu früh endet.
Die Rückkehr durch den noch stärker
gewordenen Ôame beschert mir schließlich ein heiß ersehntes
weiteres Paar frische Socken.
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