Diese Woche konnte ich einen der
letzten und wichtigsten Meilensteine der Vorbereitungsphase zu meinem
einjährigen WWOOFing-Japan-Abenteuer erreichen: Das Visum!
Genauer gesagt das Working HolidayVisum.
Noch bei meiner letzten Recherche 2010
war diese Erlaubnis zur Landeserkundung nur 18-25 jährigen
Mitbürgern möglich, wenngleich auch damals schon das Schlupfloch
eines Sondererlaubnis-Antrags für bis 30jährige existierte. Heute ist glücklicherweise diese
letzte Version zur offiziellen Fassung geworden. Auf der Seite des
japanischen Generalkonsulats Düsseldorf wird erklärt, dass "jeder
Deutsche im Alter zwischen 18 und 30 Jahren" das Visum einmalig
beantragen kann.
Da ich es selbst schon auf ein beachtliches
fortgeschrittenes Alter bringe, überfiel mich beim ersten Kontakt
mit dieser Formulierung sofort Torschlusspanik. Im Telefongespräch
mit dem Konsulat konnte mir die nette Dame am anderen Ende der
Leitung jedoch alle Ängste nehmen. Das Visum kann bis zum ENDE des
30. Lebensjahres beantragt werden. Nach der Ausstellung des Visums hat man
dann genau ein Jahr Zeit, um einzureisen. Die eigentliche einjährige
Laufzeit des Work & Travel Visums beginnt jedoch erst mit dem Tag
der Einreise nach Japan.
Diese Regelungen lassen also sogar den
Extremfall eines 33jährigen Workers & Travellers in Japan zu.
Beantragung des Visums am Vorabend des 31. Geburtstags. Bewilligung
und Ausstellung des Visums etwa eine Woche später. Der Dude ist dann
schon 31! Er reizt die maximale Wartezeit bis zur Einreise aus und
landet mit 32 Jahren und ein paar Tagen in Japan. Den Aufenthalt
nimmt er auch in voller Länge mit, so dass er kurz nach seinem 33.
Geburtstag immernoch glücklicher Working-Holiday-Visums-Besitzer
ist.
Zurück zu den Fakten. Der Visumsantrag
ist leider nicht ganz einfach. Neben einer "formlosen"
Antragsbegründung (A4 Blatt), muss man einen Lebenslauf und eine
halbwegs detaillierte Aufenthaltsplanung abgeben. Alle Dokumente
müssen auf Englisch oder Japanisch verfasst werden. Zusätzlich
müssen Nachweise über eine abgeschlosseneAuslandskrankenversicherung und die Hin- und Rückflug-Tickets eingereicht werden. Schließlich
muss man noch seine Finanzen offenbaren und nachweisen, dass man
genügend Mittel für die erste Zeit des Aufenthalts hat.
Bei der Abgabe all dieser Unterlagen
(Vorbereitung und Erstellung hatten mich dann doch mehrere Tage
gekostet) im japanischen Konsulat Düsseldorf war ich überrascht.
Ich musste nur etwa 10 Minuten warten, während meine Unterlagen wohl
gesichtet wurden. Danach erhielt ich einen Zettel mit dem Abholdatum
für mein Visum. Allem Anschein nach, war also zu diesem Zeitpunkt
schon klar, dass ich das gute Stück erhalten werde und nur die
Erstellung jetzt noch Zeit in Anspruch nimmt. Die Wartezeit betrug
zwar zwei Wochen, das Ausstellungsdatum datiert jedoch schon eine
Woche nach dem Abgabedatum des Antrags.
In meinen wildesten Albträumen hatte
ich mir schon einen steifnackigen japanischen Beamten im akuraten
Anzug in der unterprivilegierten hintersten Reihe des Großraumbüros
der Einwanderungsbehörde vorgestellt, dem meine Koteletten und mein
dämliches unterdrücktes Grinsen auf meinem biometrischen Passfotos
irgendwie verdächtig vorkommen und der daraufhin seine unterdrückten
Aggressionen mit einem riesigen Stempel auf meinem Reisepass auslebt,
es bleiben große rote Lettern: DENIED! Ich schweife ab...
2 Kommentare:
hallo.kannst du mir mehr details geben als du das visum bekommen hast?danke
Wow, das klingt echt spannend. Ich denke zur Zeit auch über Work and Travel in Japan nach. Kannst du japanisch? Wieviel Geld planst du für die erste Zeit deines Aufenthalts ein?
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